Warum Fotografie?
Ich möchte die Fotografie als eine Quelle der Hoffnung nutzen, die uns wieder Vertrauen in die menschliche Natur vermittelt und unser Staunen vor den Wundern der Natur wiederbelebt. Die Bilder von Gewalt und Leid sind notwendig, um das Bewusstsein dafür zu wecken und unsere Entschlossenheit einzugreifen und zu helfen zu inspirieren, wir sollten nie das Potenzial zur inneren Schönheit aus den Augen verlieren, das in uns allen schlummert. Was mich betrifft, möchte ich die Wirklichkeit des Guten zeigen, die Tatsache, dass die meiste Zeit die meisten der sieben Milliarden Menschen sich gegenüber ihren Mitmenschen anständig verhalten.
Ihre Inspirationsquelle?
Ich habe viel das Werk der großen Fotografen der Vergangenheit angesehen und bewundert, wie Ansel Adams, Ernst Haas (ganz besonders sein Meisterwerk La création), Galen Rowell und vielen anderen. Ich bewundere ebenfalls sehr die Werke des großen deutschen Malers des frühen 19. Jahrhunderts Caspar David Friedrich, der, so scheint es mir, eine Vorreiterrolle der Landschaftsfotografie einnimmt. In persönlicher Hinsicht stehe ich Henri Cartier-Bresson sehr nahe, aber ich würde mir niemals anmaßen meine Arbeit mit seiner zu vergleichen, zudem ich eine sehr unterschiedliche Herangehensweise habe. Ich habe außerdem sehr freundschaftliche Beziehungen zu Jim Brandenburg, Vincent Munier und Yann Arthus Bertrand. Außerdem hatte ich die Gelegenheit andere, große Fotografen im Laufe der Zeit zu begegnen.
Was macht Ihren künstlerischen Stil aus?
Ein „Warten ohne Warten“. Immer verfügbar zu sein, alles, was sich bietet, mit einem neuen und aufmerksamen Blick zu bewundern. Und wenn sich ein magischer Augenblick einstellt und, wie Henri Cartier Bresson sagte, „Die Fotos mich aufnehmen und nicht andersherum
Haben Sie eine Anekdote für uns?
Manchmal gibt es Bilder, die ich von weiterweg herhole. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich ein bekanntes Foto von Ansel Adams gesehen: einen See mit Felsen im Vordergrund, in der Dunkelkammer angefertigt, mit einer großen Tiefenwirkung und Bergen im Hintergrund. In Buthan, vierzig Jahre später, nachdem ich ein Foto der Tsophu-Seen gesehen hatte, bin ich vier Tage lang in den Bergen gelaufen, um eine ähnliche Szene zu finden, mit einem Berg von 7000 m Höhe im Hintergrund. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang erschien der See wie ein Spiegel und ich habe ein Bild gemacht, das dem Foto von Ansel Adams nahekam, eine Hommage an diesen großen Fotografen. Die vier Tage Fußmarsch hatten sich gelohnt!
Das Foto, das Sie gerne gemacht hätten?
Eines Tages in Kalkutta in Indien, habe ich einen Mann vorbeigehen sehen, der mühsam einen Wagen hinter sich herzog, mit einem Pferd, das hinter dem Wagen angebunden war. Ich habe noch immer dieses Bild im Kopf, aber leider nicht auf Film. Es war 1968 und ich hatte keine Kamera zur Hand.
Ihr Motto?
Sich selbst verwandeln, um die Welt besser zu verwandeln.
Ihre letzte Auszeichnung / Stolz?
Meine schönste Belohnung ist es, meinen spirituellen Meistern nahe zu sein oder in der Ruhe meiner Klause vor dem Himalaya zu sein.
Ihre nächsten Projekte?
Mich weiterhin von der menschlichen Natur und dem wilden Anteil der Welt verzaubern lassen und die
Schönheit einzufangen, wenn sie sich einstellt.
Ihre YK-Favoriten?
Die Bilder von Alexandre Deschaumes, ein junger Fotograf, den ich auf dem Naturfotografie-Festival von
Montier-en-Der kennengelernt habe.